Mit Sicherheit kannst du dich noch daran erinnern, wie dein Weg in die Selbständigkeit als Texter:in begann. Oder vielleicht bist du auch gerade jetzt an dem Punkt, an dem du überlegst, mit dem Schreiben Geld zu verdienen und als freiberufliche:r Texter:in durchzustarten?

Heute teile ich mit dir die Story, wie ich zum professionellen Schreiben und später zum freiberuflichen Texten gekommen bin. Und beweise anhand meines Beispiels, dass der Weg in diesen Beruf völlig individuell sein darf.

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Muss man schon immer gerne geschrieben haben, um Texter:in zu werden?

Viele angehende und etablierte Texterinnen und Texter, mit denen ich über ihre Motivationen, Ziele und Wünsche spreche, erzählen mir:

“Ich habe schon immer gerne geschrieben. Schon als Kind habe ich davon geträumt, Autorin zu werden. Ich habe nicht nur haufenweise Geschichten geschrieben, sondern auch Tagebuch, Gedichte, Briefe … Da lag es nahe, dass ich auch beruflich etwas mit Schreiben mache.”

Und weißt du was?

Bei mir war das überhaupt nicht so. Ich habe als Kind zwar viel gelesen, aber mit Schreiben hatte ich nicht viel am Hut. Ok, die Aufsätze für die Schule fielen mir immer leicht, aber das hat mich nicht dazu gebracht, auch noch in meiner Freizeit zu schreiben.

Wobei doch … einmal im Alter von 7 Jahren habe ich mit meinem besten Freund Holger ein Theaterstück geschrieben (dass man das Drama nennt, wussten wir damals noch nicht). Nachdem unzählige Notizzettel, stibitzt vom Schreibtisch meines Vaters, vollgekritzelt waren, beschlossen wir aber, das Projekt einzustellen. Und stattdessen lieber wieder durch den Wald zu rennen und Buden zu bauen. #kennedeineprios

Fazit:

Du musst nicht “schon immer super gerne” geschrieben haben, um Texter:in zu werden.

Es reicht für den Anfang, wenn du dem Schreiben offen, positiv und neugierig gegenüber stehst. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich die absolute Freude am Schreiben auch währenddessen entwickeln kann – wenn man nämlich merkt, wie gut man darin ist und wieviel Spaß man daran hat, sich auf diese Weise auszudrücken.

Klar, wenn du Schreiben grundsätzlich sehr nervig und anstrengend findest, darfst du deinen Berufswunsch auch nochmal überdenken.

Tipp

Du überlegst aktuell, ob Schreiben ganz grundsätzlich etwas für dich ist? Dann starte damit, Schreiben in deinen Alltag zu integrieren, und beobachte, ob es dir Spaß macht oder schnell zur lästigen Pflicht wird. Denn ja, Überraschung, als Texter:in wirst du sehr viel schreiben. Ergo sollte die Tätigkeit an sich keine sein, die dich massiv anstrengt und nervt.

 

Ideen, um Schreiben im Alltag auszuprobieren:

  • Tagebuch oder Journal schreiben
  • Nachrichten und (längere) E-Mails (oder Briefe) schreiben, statt Messages im Steno-Stil oder Sprachnachrichten
  • einen eigenen Blog oder Gastartikel für andere schreiben
  • Microblogging, z. B. auf LinkedIn
  • ein Buch schreiben

Es gibt nicht den einen Weg

Bevor ich jetzt gleich erzähle, wie ich dann doch zum Schreiben kam, möchte ich schon mal eins loswerden:

Es gibt nicht den einen Weg, wie man Texter:in wird – egal ob angestellt oder freiberuflich.

Falls du also gerade am Anfang stehst, lass dir bitte von niemandem einreden, dass du erst dieses Volontariat, jenes Agentur-Praktikum oder die und die Ausbildung gemacht haben musst. Und du musst wie gesagt auch nicht schon immer in jeder freien Minute deines Lebens gerne geschrieben haben.

Wie du gleich an meiner Story sehen wirst, führen zahlreiche Wege zum Traumberuf Texter:in.

Wie ich zum Texten kam

Weder in meiner Ausbildung (zur Fremdsprachenassistentin) noch in meinem Studium (Anglistik und Deutsch als Fremdsprache) deutete irgendetwas darauf hin, dass ich später mal mit Schreiben mein Geld verdienen würde.

Auch im Job gab es zunächst keine Hinweise darauf: Nach ein paar Jahren als Sekretärin in einer Kanzlei wechselte ich in ein E-Commerce-Unternehmen in der Touristikbranche. Dort war ich als Projektmanagerin angestellt – von Texte-Schreiben keine Spur.

Und dann kam 2010 der Point Of No Return:

Aus heiterem Himmel bat mich mein Chef, eine Pressemitteilung zu schreiben – witzigerweise, weil unser PR-Mann laut Chef-Meinung “einfach nicht gut schreiben” konnte. Also verfasste ich schwitzenderweise die erste Pressemitteilung meines Lebens. Mit dem Ergebnis, dass es von da an zu meinen festen Aufgaben gehörte.

Und ja, das war der Start. Recht unglamourös, weil völlig ohne Konfettiregen oder göttlicher Inspiration, aber hey, das Ergebnis zählt. 😛

Von da an schrieb ich regelmäßig für das Unternehmen: Ich verfasste sämtliche Texte für die Webseite, überarbeitete die Textbausteine für die Kundenkommunikation, schrieb Pressemitteilungen und baute eine ganze Redaktion auf, mit der wir einen Unternehmensblog starteten. Das ungeliebte Projektmanagement konnte ich damit an den Nagel hängen, denn ich wusste:

Mehr oder weniger zufällig hatte ich meinen Traumberuf als Texterin gefunden.

Braucht man als Texter:in eine Ausbildung?

Ich war damals noch jemand, der tendenziell immer erst etwas “richtig lernen und können” wollte, bevor er es anbietet. Deshalb habe ich, kurz nachdem ich hauptberuflich vom Projektmanagement zum Texten wechselte, ein berufsbegleitendes Schreibstudium begonnen.

Da ich öfter von Kolleg:innen danach gefragt werde: Mein Schreibstudium wurde damals (ist ja schon über 10 Jahre her) von der Schule des Schreibens angeboten. Ich verlinke dir hier nichts dazu, weil es den Kurs so gar nicht mehr gibt und der Fokus an der Schule des Schreibens mittlerweile auf belletristischem Schreiben liegt.

Mein Fazit zu dem Schreibstudium:

Ja, es hat mir einiges über das Schreiben an sich beigebracht, aber: Am meisten habe ich wirklich durch Learning on the Job gelernt und durch die schonungslose Kritik meines Chefs. Wenn du mein Buch gelesen hast, erinnerst du dich jetzt vermutlich, wie herzlich und bedacht er sein Feedback an mich formuliert hat. 😀

Mittlerweile finde ich:

Man muss keine Ausbildung machen, um Schreiben zu lernen.

Wichtig ist auch hier wieder, dass du (und zwar für den Rest deines Berufslebens als Texter:in) offen und neugierig dafür bleibst, dich weiterzuentwickeln. Denn es gibt natürlich immer Wege, wie wir uns noch verbessern, neue Skills und Techniken lernen und uns Trends und dem Bedarf der Zielgruppe anpassen können. Aber das darf auch nach und nach geschehen und muss schon gar nicht alles am Anfang perfekt sein.

Es gibt einfach so viele verschiedene Wege, das Schreiben zu lernen bzw. sich darin zu verbessern. Eine Schreib-Ausbildung wie mein Studium ist wirklich nur eine davon.

Wenn du Autodidakt:in bist, gibt es nicht nur zahlreiche gute Bücher für dich (ich empfehle immer wieder gerne Texten können* von Daniela Rorig): Eine Leserin erzählte mir, dass man mittlerweile auch auf Udemy viele gute und sehr günstige Copywriting-Kurse findet (eher im englischsprachigen Bereich). Und natürlich ist auch immer noch ein Praktikum oder ein Volontariat eine Möglichkeit – aber eben kein Muss.

Tipp

Lerne vor allem durch Praxis und schreibe, so viel zu kannst (und lass dich möglichst von Anfang an dafür bezahlen, so wie ich ;P).

Hol dir auch immer wieder Feedback zu deinen Texten. Und zwar nicht nur von Profis, sondern vor allem von der Zielgruppe. Denn Leser:innen können vielleicht nicht unbedingt sagen, wie du den Text verbessern kannst. Aber sie können dir sagen, dass sie etwas stört, dass der Text für sie schwierig zu lesen war, langweilig ist, sie nicht angesprochen hat und und und. 

(M)ein Übergang von der Anstellung in die Freiberuflichkeit

Wie habe ich schließlich den Weg von der angestellten zur freiberuflichen Texterin gefunden? Tatsächlich war der Übergang fließend:

Relativ bald, nachdem ich in meinem Unternehmen auf das Texten umgestiegen war, fragten mich Kollegen, ob ich freiberuflich für ihre privaten Web-Projekte Texte schreiben könnte. Und so kam ich zu meinen ersten zahlenden Kunden außerhalb des Unternehmens.

Da mir die Arbeit mit Kunden und neuen Themen Spaß machte und ich Lust hatte, mich weiterzuentwickeln, nahm ich bei reduzierter Stundenzahl immer mehr freiberufliche Aufträge an. Ich wurde fleißig weiterempfohlen und bekam Folgeaufträge. Wie sich später zeigte, war das eine meiner Abkürzungen in die Selbständigkeit als Texterin.

An einem bestimmten Punkt wurde mir nämlich klar, dass ich mich wesentlich freier und selbstbestimmter fühlte, wenn ich freiberuflich für Kund:innen arbeitete. Und so entschied ich mich 2017, den ganzen Schritt zu gehen und mich komplett selbständig zu machen.

Würde ich es wieder so machen und auch weiterempfehlen?

Unbedingt! Wobei natürlich jede:r für sich entscheiden darf, ob die Selbständigkeit grundsätzlich etwas für sie oder ihn ist. Ich kann jedenfalls sagen, dass ich mich durch diesen Schritt enorm weiterentwickelt habe, im wahrsten Sinne des Wortes selbständiger (und dadurch sicherer) geworden bin, und die Freiheit, Neues zu kreieren und auszuprobieren, nicht mehr missen möchte.

Buch Texter werden

Du wünschst dir einen Schritt-für-Schritt-Guide, wie du ganz praktisch in deine Freiberuflichkeit als Texter:in starten kannst?

Bittesehr, hier ist einer. 😀

In meinem Buch Endlich freiberuflich als Texter:in zeige ich dir basierend auf meinen eigenen Erfahrungen, wie du in 11 Schritten in dein erfolgreiches Text-Business startest.

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Hier habe ich weitere Infos zum Buch für dich.

Ich denke, dass mein Weg ein sehr angenehmer war: Also mich in einem Unternehmen zur Texterin zu entwickeln, parallel fortzubilden, die Skills in der Praxis (und auch noch bezahlt) auszubauen, mir parallel einen Kund:innenstamm aufzubauen und dann irgendwann “nur” noch den konsequenten Schritt in die Freiberuflichkeit zu machen.

Aber auch das ist natürlich nur ein Weg, wie man freiberufliche:r Texter:in werden kann.

Fazit

Aus meinen Erfahrungen, Gesprächen und Coachings mit (angehenden) Texter:innen kann ich dir sagen:

Es gibt weder den einen Weg, in den (freiberuflichen) Text-Beruf zu starten, noch die eine Ausbildung oder ein bestimmtes Set an Voraussetzungen.

Wichtig ist allerdings, dass du für dich ausprobierst, ob du viel schreiben kannst, ohne die Lust zu verlieren oder dich dabei völlig zu verausgaben. Denn klar, das ist genau das, was man als Texter:in mehrere Stunden am Tag lang tut.

Wie sieht dein Weg aus?

Überlegst du gerade, ob du als Texter:in durchstarten sollst? Oder arbeitest du schon in diesem vielseitigen Beruf und hast einen spannenden Weg hinter dir? In beiden Fällen freue ich mich, wenn du über die Kommentare etwas von dir teilst.

Auf deinen Erfolg!

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