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Fühlst du dich trotz deiner Selbständigkeit als Texter:in immer noch fremdbestimmt? Zum Beispiel durch Kund:innen, die wirtschaftliche Lage, die Preise am Markt, dein Umfeld?

So habe ich mich als freiberufliche Texterin lange gefühlt: Ich war abhängig von Launen und Zuverlässigkeit der Auftraggeber:innen, von der Rücksichtnahme und Unterstützung meines Umfelds, von den “marktüblichen” Preisen, vom Budget der Kund:innen … Bis mir einfiel:

Moment mal, ich hab mich doch selbständig gemacht, um endlich unabhängig zu sein, meine eigenen Entscheidungen zu treffen und in meinem Business selbst zu bestimmen, unter welchen Bedingungen ich arbeiten will!

In diesem Artikel zeige ich dir, wie ich als freiberufliche Texterin meinen Schritt in die (endlich auch) gefühlte Unabhängigkeit gemacht habe – und wie du mit sehr wenig Aufwand dasselbe für dein Text-Business schaffen kannst.

Dieser Artikel enthält einen mit * markierte Affiliate-Link. Wenn du darüber etwas kaufst, gibt’s für mich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

Aktiv Bedingungen festlegen statt reaktiv handeln

Wie selbstbestimmt war dein Start ins freiberufliche Texten?

Bei mir sah das anfangs so aus, dass immer mal wieder Menschen aus meinem Umfeld mit Aufträgen an mich heran traten. Ich war damals sehr dankbar dafür (heute übrigens auch noch, denn sonst hätte ich mich damals vielleicht nicht selbständig gemacht).

Und was glaubst du, wozu diese Dankbarkeit gepaart mit der Unfähigkeit, den Wert meiner Leistung einzuschätzen, führte?

  • Ich akzeptierte die Budgets der Kund:innen als mein Honorar.
  • Ich steigerte meine Stundensätze nur in Mini-Schritten.
  • Ich überlegte nicht, ob mir die Aufträge thematisch lagen, ob mir die Textsorte Spaß machte oder ob ich die vielen kleinen Drumherumaufgaben (z. B. Texte in WordPress einstellen und formatieren) wirklich kostenlos machen sollte.
  • Ich akzeptierte, dass mich die Auftraggeber:innen auch abends und am Wochenende per WhatsApp mit Fragen anschrieben, und antwortete immer sofort.
  • Ich reagierte grundsätzlich mit Verständnis, wenn Kund:innen unsere Termine versäumten oder vergaßen, meine Rechnungen zu zahlen.

Du siehst: Ich nahm einfach alles, was mir geboten wurde, als gegeben hin, sprich: Ich handelte immer nur in Reaktion auf mein Außen. Ich zweifelte auch nicht daran, ob das richtig so war, denn “Kunde ist ja König”.

Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, fühle ich selbst im Nachhinein richtig viel Unsicherheit. Und ich kann es mir nicht einmal verübeln, denn mir fehlten damals einfach die Vorbilder, die mir zeigten, wie man ein Text-Business selbstbewusst, strategisch und selbstbestimmt aufbaut.

Was mir definitiv geholfen hätte: die Einsicht, dass ich als Texterin viel erfolgreicher arbeiten kann, wenn ich selbst aktiv die Bedingungen meiner Arbeit festlege, anstatt immer nur zu reagieren und so meine Regeln von anderen machen zu lassen.

Wie dein persönliches Manifest für mehr Selbstbestimmung sorgt

Der Moment, ab dem ich von einer reaktiven, fremdbestimmten Texterin zu einer aktiven, selbstbestimmten Texterin wurde, war der, als ich mein persönliches Manifest für mein Business geschrieben habe. Inspiriert hatten mich die “Business Standards for John Smith’s Freelance Copywriting Business” aus dem sehr empfehlenswerten Buch The Wealthy Freelancer*.

Was meine ich überhaupt mit Text-Business-Manifest?

Das ist ein Dokument, in dem ich verschiedene Aussagen als Standards für meine Arbeit notiert habe. Durch diese Definition von Standards habe ich wie eine Art Vertrag mit mir selbst geschlossen und damit festgelegt, dass ich von diesen “Regeln” nicht mehr abweichen möchte. Nach dem Motto:

Drunter mach ich’s nicht.

Was ist der Inhalt eines solchen Manifests?

In meinem Text-Business-Manifest habe ich z. B. festgelegt:

  • zu welchem Mindeststundensatz ich arbeite bzw. was bestimmte Leistungspakete bei mir mindestens kosten,
  • wann bzw. wie oft ich meine Stundensätze um wie viel Prozent erhöhe,
  • für welche Art von Kund:innen ich arbeite – und für welche nicht mehr,
    welche Textsorten ich nicht mehr anbiete,
  • wie ich für ungestörtes Arbeiten in meinem Homeoffice sorge,
  • wie viele freie Urlaubstage ich mir pro Jahr eintrage
  • und wie meine Morgen- und Pausenroutine aussieht.

Spätestens am Ende eines Jahres schaue ich es mir an und überlege, was ich aktualisieren oder ergänzen möchte. Die aktuelle Version habe ich ausgedruckt auf meinem Schreibtisch liegen. So kann ich jederzeit einen Blick darauf werfen, wenn ich z. B. mal unsicher bin, ob ich einen bestimmten Auftrag wirklich annehmen sollte.

Kostenlose Vorlage für dein Text-Business-Manifest

Unter diesem Link teile ich mit dir meine kostenlose Vorlage für das Text-Business-Manifest. Wenn du auf den Link klickst, gelangst du zu einem Google-Doc.

Lade dir das Doc entweder als Word-Dokument herunter, oder erstelle dir einfach eine Google-Doc-Kopie, die du dann nach deinen Wünsche bearbeiten und anschließend ausdrucken kannst.
 

Definiere jetzt die Standards für deine Arbeit als freiberufliche:r Texter:in

  1. Öffne hier die kostenlose Vorlage für dein Text-Business-Manifest.
  2. Erstelle dir wie im vorigen Absatz beschrieben eine Kopie.
  3. Füll die Lücken aus, streiche, was sich nicht gut anfühlt und ergänze, was dir wichtig ist. Frag dich dabei:
    – Was tut mir beim Arbeiten so gut, dass ich es als meinen Standard festlegen möchte?
    – Was möchte ich ab jetzt nicht mehr tun?
    – Was raubt mir meine Energie, so dass ich es ein für alle Mal loswerden möchte?

Tipps

  • Auch zu entscheiden, was du nicht mehr akzeptieren möchtest, hat eine große Kraft und wird viel verändern. Denk dran: Du bist die Chefin bzw. der Boss und du entscheidest, wie und nach welchen Regeln der Laden läuft.   

  • Es ist ein großer Unterschied, ob du solche Standards für dich nur im Kopf festlegst, oder ob du sie wirklich aufschreibst und ausdruckst. Erstens verankert der Akt des Aufschreibens (im Gegensatz zum flüchtigen Denken) die neuen Regeln viel stärker in dir, zweitens schaffst du durch ein ausgedrucktes Dokument eine ständige Erinnerung – vorausgesetzt, du schaust auch regelmäßig drauf.

  • Nimm dir vor, dein Manifest regelmäßig, mindestens aber einmal pro Jahr zu aktualisieren. Ich mache das mittlerweile gerne als kleines Ritual zum Ende eines Jahres. So stimme ich mich schon mal auf meine Ziele für das kommende Jahr ein.

Du strahlst mehr Sicherheit aus und wirst automatisch erfolgreicher

Indem du für dich solche Standards festlegst, gewinnst du eine gute Portion an Sicherheit.

Denn auch, wenn du hier und da noch ins Grübeln gerätst, ob du den Auftrag für die Hälfte deines Stundensatzes nicht doch annehmen solltest, hast du durch dein Manifest eine großartige Stütze, die dich direkt wieder in deinen selbstbestimmten Modus zurückbringt.

Gerade am Anfang ist das wichtig, wenn du z. B. einen neuen Mindeststundensatz für dich definiert hast, der dir zuerst noch ein bisschen Angst macht. Bis sich diese neue Zahl für dich völlig natürlich anfühlt, hilft dir dein Manifest beim “Fake it till you make it”-Prinzip, denn schließlich steht es da ja schwarz auf weiß.

Glaub mir, der Tag wird kommen, an dem du neuen Kund:innen völlig entspannt und mit fester Stimme am Telefon diesen neuen Stundensatz nennst.

Warum ist es überhaupt wichtig, dass du als Selbständige:r Sicherheit ausstrahlst?

Du wirkst dadurch auf deine Kund:innen wie ein:e Dienstleister:in, die oder der genau weiß, was sie oder er will, kann, tut und wert ist.

Wetten, dass dir demnächst niemand mehr von oben herab, mit Preisdiskussionen oder kontrollierendem Gehabe kommt? Denn wenn du selbst Sicherheit ausstrahlst, wirst du auch keine unsicheren Kund:innen mehr anziehen.

Vielleicht war dein erster Impuls, als du dir die Manifest-Vorlage angesehen hast:

Aber vielleicht gehen mir ganz viele Kund:innen durch die Lappen, wenn ich plötzlich eine Mindestpreisgrenze für mich ziehe.

Ja, das stimmt, denn du arbeitest dann nicht mehr für die Billigheimer, aber:

Da du nach außen diese neue Sicherheit über dein Können und den Wert deiner Arbeit ausstrahlst, wirst du automatisch mehr Kund:innen anziehen, die genau solche Dienstleister:innen suchen.

Denn es gibt zum Glück immer mehr Menschen, die lieber in eine nachhaltig gute Lösung investieren als in einen preisgünstigen Schnellschuss von jemandem, der zwar günstig arbeitet, dessen Preise aber auch eine gewisse Unsicherheit ausstrahlen. Und bei dessen Ergebnis schlimmstenfalls später eine Nachbesserung nötig wird.

Wenn du dich mal in die Perspektive der Kund:innen versetzt: Geht es dir nicht genauso?

Fazit

Indem du jetzt dein Manifest für die Arbeit in deinem Text-Business festlegst, gewinnst du für dich als Selbständige:r mehr Sicherheit, Selbstbewusstsein, Selbstbestimmung und letztlich Erfolg. Denn du signalisierst dir und damit auch indirekt deinen Kund:innen: 

Ich bin es mir wert, mein Business nach meinen eigenen Bedingungen zu kreieren und meine eigenen Regeln zu machen. Damit überlasse ich meine Gefühle, meine Ergebnisse und meinen Erfolg nicht mehr meinem Außen, sondern führe mein Business wie ein:e erfolgreiche:r Unternehmer:in – zufrieden und selbstbestimmt.

Auf deinen Erfolg!

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