Wünschst du dir beim Schreiben für Kundinnen und Auftraggeber mehr Leichtigkeit, Motivation, Flow und Erfolg? Hast du das Gefühl, beim Texten immer wieder über dieselben Probleme zu stolpern, dir im Schreibprozess selbst im Weg zu stehen und regelrecht festzustecken in deiner Weiterentwicklung als freiberufliche:r Texter:in?

Dann ist vermutlich ein Schreibcoaching etwas, das dich aus deiner Auf-der-Stelle-Treterei erlösen kann. Entweder ganz direkt durch einen erfahrenen Schreibcoach, oder – um Geld, Aufwand und Zeit zu sparen – in Buchform:

Schreibcoach Ulrike Scheuermann hat mit ihrer Schreibfitness-Mappe ein solches Schreibcoaching als Buch erschaffen.

Ein Buch, das mich nicht nur tief beeindruckt, sondern mir auch meine teils umständliche und blockierende Arbeitsweise vor Augen führt. Und das mir durch zahlreiche Übungen und Checklisten dabei hilft, meinen Schreibprozess zu entkrampfen, zu erleichtern und zu beschleunigen.

Ergebnis: bessere Texte für meine Kunden und Leserinnen, mehr Spaß und Flow für mich.

Persönliches Schreibcoaching in Buchform: Wie funktioniert das?

Die Schreibfitness-Mappe von Ulrike Scheuermann funktioniert deshalb wie ein persönliches Schreibcoaching, weil sie einem ganzheitlichen, psychologischen und praktischen Ansatz folgt:

Mit insgesamt 60 Checklisten, Beispielen und Übungen bietet die Autorin dir in ihrem Ratgeber ein Coaching, bei dem sie dich zunächst zum Selbsttest anleitet. Du erkennst dadurch deine persönlichen und tief verankerten Schreibprobleme, die du im nächsten Schritt durch individuelle Übungen gezielt auflöst und dir neue hilfreiche Routinen beim Schreiben etablierst.

Wo andere Schreibratgeber meist nur eine Handvoll stereotyper Schreibprobleme behandeln, findest du in der Schreibfitness-Mappe unter den 15 portraitierten Problem-Typen wie „Tamara wartet auf den richtigen Moment, der nie kommt“ schnell deinen persönlichen, erfährst, was psychologisch dahinter steckt, und gelangst schnell zu den Lösungen und praktischen Hilfestellungen.

Bei diesem Selbstcoaching-Prozess hilft übrigens auch die Aufteilung des Buches:

Die drei Hauptbereiche (Listen zum Selbstcheck, typische Problemfälle und Übungen) sind untereinander so durch Querverweise vernetzt, dass du schnell alles findest, was du für deine individuelle Situation brauchst.

Meine Erfahrung & Ergebnisse mit der Schreibfitness-Mappe

Im ersten Teil des Buches (10 Listen zum Selbstcheck) soll ich etwas über meine eigene Arbeitsweise herausfinden. Schon die Überschrift des Kapitels „Sind Sie ein Versionenschreiber?“ erinnert mich an meine Art und Weise, wie ich an Short-Copy-Textaufträge herangehe, also sehr kurze Texte, in denen jedes Wort sitzen muss:

Da schreibe ich oft einfach drauflos, damit ich überhaupt etwas habe, womit ich arbeiten kann. In den zig Versionen, die ich danach noch produziere, kann sich sogar die Struktur noch ändern.

Das Problem mit dem Versionenschreiben

Passend zu meiner Schreibstrategie des Versionenschreibens, die ich bisher immer für positiv gehalten habe, schaue ich mir nun die Beispiele an, die die Autorin im zweiten Teil des Buches (15 typische Problemfälle und wie sie sich lösen lassen) zusammengestellt hat.

Ich bleibe hängen an „Jens wird nie fertig“ und ahne, dass mein ständiges Umarbeiten und zum x-ten Mal Durchgehen auch Nachteile hat:

Es dauert nämlich einfach länger. Grund dafür ist, dass ich jedes Mal, wenn ich meinen Text nochmal durchgehe, wieder ein fieses Haar in der Suppe finde. Und so kann sich meine Nachbearbeitung ewig hinziehen und um ein Vielfaches so lang dauern wie das Schreiben der Erstfassung.

Ursachen, Lösungen & Übungen

In dem Kapitel erfahre ich außerdem, was die Ursachen für meine hinderliche Arbeitsweise sein könnten (Stichwort: anerzogener Perfektionismus).

In einer Art psychologischem Kurz-Gutachten (keine Sorge, sehr gut lesbar und verständlich geschrieben) fasst die Autorin die Situation der Beispiel-Person Jens noch einmal zusammen und gibt abschließend einen 4-Punkte-Plan mit Tipps, wie wir Vertreter:innen dieses Typs uns die Arbeit erleichtern können. Sowohl, was unsere Einstellung unseren Texten gegenüber als auch den Überarbeitungs-Wahn angeht.

Abschließend schaue ich mir noch die Übungen an, die die Autorin für meinen Typus vorschlägt. Aus „Denkbilder, Schreibeinstimmer, Leserkontakt, Leserorientierung, Perspektivenwechsel, Ursachensuche, Sinnvoll schreiben, Veröffentlichen“ suche ich mir „Sinnvoll schreiben“ aus und blättere vor in den dritten Teil des Buches (35 Übungen für Schreiben im Fluss).

„Sinnvoll schreiben“

Auch durch diese Übung fühle ich mich persönlich angesprochen, denn sie handelt davon, dass einem manchmal die Motivation für das Schreiben abhanden kommt: Wenn man vergisst, wozu man es tut, worin der Sinn besteht und dass das Ergebnis einen großen Mehrwert für die Lesenden hat.

Die Übung scheint ganz einfach, aber sie hat einen tollen Effekt: Ich soll meiner Nichte Antwort geben auf typische Fragen von Kindern, die geradeheraus wissen wollen, was man da schreibt, warum man es schreibt und wozu der Text dient. Würde ich mir diese Fragen öfter beim oder vor dem Schreiben stellen, wäre das Ziel gleich viel greifbarer.

Fazit zur Schreibfitness-Mappe

Mich begeistern vor allem der psychologische Ansatz dieses Ratgebers und die Tatsache, dass ich mich an vielen Stellen persönlich angesprochen fühle.

Sehr spannend finde ich meine Erkenntnis, dass ich je nach Textart (kurze vs. lange Texte, Blog- vs. Ratgeber-Texte oder ganze Kapitel beim Bücher-Schreiben) zu unterschiedlichen Schreibtypen gehöre, die alle ihre eigenen Herausforderungen haben.

Die Analysen gehen in die Tiefe und die resultierenden Tipps sind entsprechend individuell passend: ein bisschen also wie in einer persönlichen Beratungsstunde bei Frau Scheuermann – absolut wertvoll für alle, die beruflich schreiben.

Von mir bekommt die Schreibfitness-Mappe eine ganz klare Empfehlung und ich bin mir sicher, dass ich beim ein oder anderen Schreib-Hänger oder Stress-Moment beim Texten damit arbeiten werde. Schließlich hört ja Weiterentwicklung beim Schreiben auch bzw. gerade für professionelle Texter:innen niemals auf.

Infos zum Buch

Die Schreibfitness-Mappe
Ulrike Scheuermann
144 Seiten
Erstausgabe 2011, 2. Auflage 2017

Auf deinen Erfolg!

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