Als Texter:innen haben wir ja eine geheime Superkraft: Wir sind extrem vielseitig.

Denn wir tauchen nicht nur ständig tief in die verschiedensten Themenbereiche ein und verpacken komplexe Sachverhalte in verständliche, gern gelesene Texte. Wir begegnen auch den unterschiedlichsten Menschen (sprich: Kund:innen) aus diversen Branchen und entwickeln als Dienstleister:innen ein immer besseres Gespür für die Bedürfnisse und Motivationen unserer Mitmenschen.

Diese Vielseitigkeit eröffnet uns Texter:innen unzählige Möglichkeiten, unsere Dienstleistungen zu erweitern, eigene Produkte zu kreieren und zusätzliche Geldquellen anzuzapfen.

Erst Stundensätze anheben, dann anderweitig umsehen

Versteh mich nicht falsch: 

Ich schreibe diesen Artikel nicht, weil ich denke, du sollst dich für das Texten (weiterhin so) schlecht bezahlen lassen und brauchst deswegen weitere Einnahmequellen. 

Wenn du mich schon länger kennst, weißt du: Ich bin immer dafür, als erstes deine Stundensätze auf ein vernünftiges Niveau anzuheben und dich erstmal gerecht für deine wertvolle Arbeit bezahlen zu lassen (weshalb ich mit diesem Artikel auch an der Blogparade “Endstation Texterstrich” von contentcure teilnehme). Zumal du dann auch weniger arbeiten “musst”, was dir mehr Freiheit lässt, dich weiterzuentwickeln.

Aber als eine Person, die selbst wahnsinnig gerne kreiert und es liebt, bei anderen verstecktes Potenzial zu finden und zum Leuchten zu bringen, möchte ich dich hiermit ermutigen, etwas Neues bzw. Eigenes zu erschaffen. Und zwar etwas, das dir nicht nur Spaß macht, sondern auch zusätzliches Geld bringt. 

Denn ja: 

Auch oder gerade für das, was uns Spaß macht und leicht fällt, dürfen wir uns richtig gut bezahlen lassen.

Welche Idee ist für dich?

Für die Umsetzung der folgenden Ideen bringst du als Texter:innen bereits alles Nötige mit.* Schau sie dir an und achte beim Lesen auf diese zwei Regungen in dir:

  1. Was davon berührt mich und bringt etwas in mir zum Klingen oder Aufleuchten? (Das können Dinge sein, auf die du vielleicht schon länger insgeheim Lust hast, aber dich bisher nicht traust, tiefgehender darüber nachzudenken oder sie umzusetzen.)
  2. Was davon (Achtung Neudeutsch) triggert mich? Bzw. bei welchen Punkten denke ich in Richtung: “Wer ist sie, dass sie das hier auflistet?”, “Das braucht doch keiner!”, “Das kann ich nicht!”, “Dafür bin ich zu …”, “Dazu fehlt mir definitiv …”. (Das können Dinge sein, die du dir selbst nicht erlaubst / zugestehst / zutraust, obwohl sie auch für dich absolut machbar sind.)

17 Ideen, mit denen du als Texter:in zusätzliches Geld verdienen kannst

  1. Beratung
  2. Konzeption
  3. Coaching
  4. Ghostwriting
  5. Lehrmaterialien
  6. Lektorat & Korrektorat
  7. Redaktion
  8. Buch
  9. Kurs / Workshop
  10. Download-Produkte
  11. Affiliate-Einnahmen
  12. Werbeeinnahmen
  13. Bezahlte Kooperationen
  14. Spenden (finanzielle Unterstützung deiner Leser:innen)
  15. VG Wort Tantieme
  16. YouTube Werbeeinnahmen
  17. Crowdfunding

Für einen besseren Überblick unterteile ich die folgenden Ideen in Zusätzliche Dienstleistungen, Eigene Produkte und Weitere passive Geldquellen – alles passend zu deinen Texter:innen-Skills, die du eh schon hast. Dann mal los!

Zusätzliche Dienstleistungen

Beratung

Es liegt auf der Hand, weil die meisten von uns es ohnehin dauernd tun: unsere Text-Kund:innen beraten, z. B. in Sachen:

  • Redaktion,
  • Themenplan,
  • Kund:innenkommunikation,
  • Unternehmenskommunikation,
  • Kommunikationsstrategie,
  • Social Media,
  • SEO,
  • Informations-Architektur,
  • etc.

Die meisten von uns haben in mindestens einem dieser Bereiche ohne Ende Erfahrung (in jedem Fall mehr als ihre Auftraggeber:innen). Wie wär’s also, wenn du das ab jetzt nicht mehr völlig selbstverständlich kostenlos so nebenbei machst, sondern dich hinsetzt, deine Beratungs-Dienstleistung definierst und mit einem Preisschild versiehst?

Vorteile:

  1. Es bringt dir nicht nur zusätzliches, sondern auch mehr Geld, da du Beratung höher bepreisen kannst als Texten.
  2. Du wirst durch so ein Zusatzangebot noch attraktiver für Auftraggeber:innen. Denn du zeigst damit: Ich kann nicht nur Texten, sondern bin auch noch Expert:in für das Drumherum. Überleg mal, bei wem du eher einen Auftrag für das Streichen deiner Wohnung platzieren würdest: Bei einem Maler oder bei einem Maler, der auch noch Beratung für Einrichtungsdesign anbietet?

Konzeption

Die meisten Texter:innen sind sehr konzeptionsstark, weil zum Texten ja auch meist das Konzipieren dazugehört (bei vielen ist das mittlerweile gar kein eigener Schritt mehr, sondern es passiert im Kopf gleich mit, während sie Texten).

Viele Solopreneure und kleine Unternehmen haben keine Ahnung davon (und keine bestimmte Person dafür), wie man z. B. Unternehmenskommunikation aufbaut, was dazu gehört, wie die einzelnen Kanäle ineinander greifen und aufeinander abgestimmt sein müssen etc.

Konzeption ist also eine super Upselling-Möglichkeit für dich als Texter:in (ergänzt sich übrigens auch super mit der o. g. Beratung). Gerade, wenn du von einer kleineren Firma angefragt wirst, bei der die Chefin dich brieft, kannst du davon ausgehen, dass Bedarf besteht.

Auch hier gilt: Nicht einfach kostenlos mitmachen, sondern vorher Pakete und Preise überlegen und dann beim Erstgespräch direkt fragen, ob Interesse besteht.

Tipp

Gerade für solche Extra-Dienstleistungen ist es super, wenn du eine Preisliste hast, die du jederzeit per Mail verschicken kannst. Mit kostenlosen Grafik-Tools wie Canva kannst du sie sogar optisch ansprechend und wenn vorhanden in deinen Marken-Farben gestalten.

Buch Texter werden

Du wünschst dir einen Schritt-für-Schritt-Guide, wie du ganz praktisch in deine Freiberuflichkeit als Texter:in starten kannst?

Bittesehr, hier ist einer.

In meinem Buch Endlich freiberuflich als Texter:in zeige ich dir basierend auf meinen eigenen Erfahrungen, wie du in 11 Schritten in dein erfolgreiches Text-Business startest.

Hier geht’s direkt zum Buch auf Amazon.

Hier habe ich weitere Infos zum Buch für dich.

Coaching

Eine meiner Coachees habe ich dabei begleitet, aus ihrem ursprünglichen Text-Business heraus ein Schreib-Coaching-Business zu entwickeln. Was sie nun voller Begeisterung und mit großer Nachfrage anbietet:

Sie coacht Menschen, die beruflich schreiben müssen, von sich aber sagen, dass sie nicht schreiben können. Als Schreib-Coach bringt sie ihren Auftraggeber:innen nicht nur bei, wie man gut und richtig schreibt, die eigene Schreibstimme findet, Storytelling nutzt und rüberbringt, was man wirklich sagen will. Sie deckt bei ihren Coachees auch Schreibblockaden auf und hat schon viele Knoten im Kopf gelöst.

Vorteile:

  1. Als Coach kannst du definitiv höhere Stundensätze verlangen denn als Texter:in.
  2. Wir Texter:innen wissen halt, wie man schreibt (und kennen uns meist auch mit Schreibblockaden aus, hierzu gibt’s übrigens auch ein super Buch von Ulrike Scheuermann). Warum dieses Wissen und die jahrelange Erfahrung also nicht weitergeben?
  3. Kund:innen für Schreib-Coaching sind schnell gefunden, denn du kannst z. B. Solopreneuren, die bei dir Texte anfragen, direkt anbieten, es ihnen stattdessen beizubringen. Damit sie in Zukunft selbst schreiben können und somit eine nachhaltigere Lösung haben. Hat bei meiner oben erwähnten Coachee bisher super funktioniert.

Ghostwriting

Der Bedarf an guten Ghostwritern ist riesig. Denn heutzutage möchten sich viele Menschen mit einem eigenen Buch als Expert:in positionieren. Das sind meist Leute, die über richtig viel Wissen auf ihrem Gebiet verfügen, sich aber mit dem Schreiben nicht auskennen.

Wenn du einen solchen Auftrag annimmst, solltest du dir über 2 Punkte klar sein:

  • Du wirst voraussichtlich viel und eng mit dem / der Auftraggeber:in zusammenarbeiten. Denn du brauchst ja nicht nur sämtliche Infos von der Person, sondern wirst auch immer wieder inhaltliches Feedback von ihr einarbeiten. Eine Zusammenarbeit, die über einen längeren Zeitraum so intensiv ist, ist nicht jedermanns Geschmack.
  • Preise auf jeden Fall mit ein, dass du hier anonym schreibst, sprich: Du kannst den Text bzw. das Projekt anschließend nicht als Referenz nutzen – denn es steht ja der Name deines / deiner Auftraggeber:in drauf. Das darf definitiv mehr kosten.

Übrigens gibt es natürlich auch Bedarf an Ghostwritern für akademische Arbeiten. Ob das was für einen ist und mit den eigenen Werten vereinbar ist, darf natürlich jede:r selbst entscheiden.

Lehrmaterialien schreiben

Kürzlich hat mich jemand auf LinkedIn kontaktiert und fragte, ob ich für sein eLearning-Portal ein Lehrheft über das Thema “Texten im Marketing” schreiben könne. Soviel vorab: Letztlich kam der Deal nicht zustande. Dennoch hat mich unser Gespräch darauf gebracht, dass der eLearning-Markt definitiv eine super Einnahmequelle für Texter:innen ist. Denn klar, wir sind eben einerseits Expert:innen dafür, wie man gut textet. Andererseits wissen wir auch noch, wie man darüber so schreibt, dass andere es verstehen und nachvollziehen können.

Was ich auch interessant fand: Autor:innen für solche eLearning-Materialien werden offenbar intensiv gesucht. Denn mein Kontakt-Mann erzählte, dass sie keine Autor:innen-Profile auf ihrer Webseite zeigen, da diese sonst zu schnell von anderen eLearning-Anbieter:innen abgeworben werden.

Tipps

  1. Garantiert hast du noch mehr Leidenschaften und Expertise auf anderen Gebieten als dem Texten. Auch dazu kannst du natürlich Lehrmaterialien verfassen.
  2. Auch Skript-Schreiber:innen für Lehr-Videos werden immer wieder gesucht. Könnte also auch eine neue Nische für dich sein, wenn du Lust auf Video-Skript-Schreiben hast.

Lektorat & Korrektorat

Als jemand, der beruflich textet, bist du vermutlich auch Profi in Rechtschreibung und Grammatik. Wenn du dazu noch zu denen gehörst, denen Fehler in einem Text sofort ins Auge springen, kannst du Korrektorat und / oder Lektorat auf jeden Fall in dein Leistungsportfolio aufnehmen.

Tipps

  1. Stundensätze für Lektorat liegen meist unter denen für Texten, und für reines Korrektorat bezahlen Kund:innen nochmal weniger.
  2. Den meisten Kund:innen ist der Unterschied zwischen Korrigieren und Lektorieren nicht klar. In deinem Angebot solltest du also sehr genau ausweisen, welche Leistungen du anbietest.

Ich habe in den Anfängen meiner nebenberuflichen Selbständigkeit sehr viele Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten für Studierende lektoriert. Mir hat das sehr viel Spaß gemacht, weil ich so mit ganz unterschiedlichen Themen zu tun hatte. Als ich dann aber umsatzsteuerpflichtig wurde, war ich aus diesem Geschäftsmodell rausgewachsen, da meine Leistung inklusive Mehrwertsteuer dann für Studierende zu teuer wurde.

Redaktion

Gerade, wenn du oft für (Corporate) Blogs textest, könntest du dir überlegen, auch gleich noch Blog-Redaktion anzubieten. Meist beinhaltet das Punkte wie

  • Themenplan erstellen und pflegen,
  • Blogposts ins CMS wie WordPress & Co einstellen,
  • andere Blog-Autor:innen finden, koordinieren und ihre Beiträge abnehmen, lektorieren und einpflegen.

Wenn du dich also ohnehin mit WordPress etc. auskennst und nichts dagegen hast, Menschen zu koordinieren, solltest du Redaktion unbedingt mit anbieten. Gerade in kleinen Firmen muss diesen Job nämlich meist jemand “mitmachen”, der oder die eigentlich überhaupt keine Zeit dafür hat. Solche Kund:innen sind dann sehr froh, wenn sie diesen Part auch noch auslagern können.

Eigene Produkte

Buch

Irgendwie scheint es auf der Hand zu liegen: Du kannst berufsbedingt schreiben, kennst dich mit sehr vielen Themen richtig gut aus und hast vermutlich eine starke Affinität zu Büchern. Warum also nicht selbst eins schreiben?

Das schöne daran: Du kreierst dir damit das klassische passive Einkommen – einmal Arbeit machen, danach für immer Tantieme kassieren.

Entweder hast du das Glück, dass ein Verlag auf dich zukommt und ein Thema bei dir anfragt, oder du suchst dir selbst einen Verlag für dein Buch. Oder du machst es wie ich letztes Jahr und veröffentlichst dein Buch als Selfpublisher z. B. auf Amazon.

Der Vorteil beim Selfpublishing (Infos basierend auf meiner Erfahrung mit Amazon): Du bist komplett unabhängig in Sachen Thema, Gestaltung, Stil, Preis etc. und bekommst wesentlich höhere Tantieme als bei einem “richtigen” Verlag. Bei einem Verlag verdienst du pro verkauften Buch als Autor:in 5 bis 7 % vom Nettopreis (korrigier mich gerne, wenn du aktuellere Infos hast), bei Amazon wirst du mit bis zu 70 % belohnt.

Ich habe 2020 den Anfang der Corona-Krise (die sich für mich auch in ausbleibenden Text-Aufträgen und von Kund:innen unbezahlten Rechnungen zeigte) dazu genutzt, um mein erstes eigenes Buch innerhalb von 2 Monaten zu schreiben und auf Amazon zu veröffentlichen.

Mittlerweile verkauft sich mein Buch für Texter:innen mehrfach die Woche und ich verdiene damit jeden Monat ca. 80 – 120 Euro. Klar, ist nicht die Welt, aber ein sehr nettes Extra.

Natürlich lohnt sich das auch, weil du dich mit einem eigenen Buch umso mehr als Schreib-Expert:in positionierst und es perfekt als Referenz nutzen kannst.

Kurs oder Workshop

Ich komme immer wieder gerne drauf zurück: Als Texter:in bist du für mich automatisch jemand, der oder die viel Wissen hat und weiß, wie man Inhalte gut verdaulich vermittelt. Warum also deine Super Skills nicht auch in einen kostenpflichtigen Kurs oder Workshop verpacken?

Das kann entweder analog und vor Ort (in einem von dir gemieteten Seminarraum oder beim auftraggebenden Unternehmen) sein, oder auch online. Für letzteres brauchst du nicht notwendigerweise eine fancy Kursplattform zu nutzen, sondern kannst Online-Kurse und -Workshops mittlerweile auch über Facebook durchführen (sofern du sie live unterrichtest).

Themen können sich natürlich rund ums Schreiben und Texten drehen (s. o. meine Ausführungen zu Coaching), wobei du dir eine Zielgruppe sowohl aus Privatkund:innen und Einzelunternehmer:innen als auch aus Firmenkund:innen aufbauen kannst. Natürlich kannst du auch Programme für Text-Kolleg:innen anbieten. 

Kostenpflichtige Download-Produkte

Warum nicht ein kostenpflichtiges Workbook zu Schreibthemen wie Kommaregeln, Storytelling, Bloggen, Markensprache etc. anbieten? Es gilt dasselbe Prinzip wie bei Buch, Kurs & Co: Verpacke dein Wissen so, dass Menschen dir dafür Geld geben.

Dabei muss dein Download-Produkt gar nicht zwingend mit dem Thema Texten zu tun haben: Für den Bier-Blog meines Mannes haben wir z. B. kostenpflichtige Bierbewertungsbögen konzipiert und verkaufen sie dort. Zwar ist der Preis von ca. 4 Euro nicht unfassbar hoch, aber da die Nachfrage (und das Ranking der Landing Page) recht hoch sind, kommt da jeden Monat ein bisschen was an Zusatzeinnahmen rein.

Weitere passive Geldquellen

Eigener Blog: Affiliate-Einnahmen

Das mit den Affiliate-Einnahmen funktioniert so: Du brauchst einen eigenen Kanal zum Veröffentlichen von Content – z. B. einen Blog. Wenn du dort genügend Traffic hast, meldest du dich bei thematisch passenden Partner:innen als Affiliate an (z. B. bei Amazon). Das Ziel ist, dass du deren Produkte oder Dienstleistungen auf deinem Content-Kanal empfiehlst und dann Provision bekommst, wenn jemand deiner Empfehlung folgt und z. B. über deine Empfehlung einen Kauf tätigt.

Technisch funktioniert das so, dass du auf der Affiliate-Plattform Links zu den Produkten / Dienstleistungen erstellst, die du empfehlen möchtest. Diese Links enthalten eine sogenannte Tracking-ID. Dein Affiliate-Partner kann so nachverfolgen, wie viele Verkäufe über deine Links getätigt wurden, und kann dir entsprechend die Provision zuordnen und auszahlen.

Ich betreibe seit 2016 einen Blog für Urlaub in Holland und arbeite als Affiliate mit verschiedenen Urlaubsanbieter:innen zusammen. Zu Zeiten, in denen nicht gerade Corona das Reisen stark beeinträchtigt, verdiene ich auf diesem Weg ca. 100 bis 200 Euro im Monat. Auch hier gilt: Ich mache die Arbeit einmal (z. B. Artikel schreiben und entsprechende Links einbauen) und generiere anschließend fortlaufend Zusatzeinnahmen.

Falls du jetzt denkst, ja, aber ich will ja keinen Reiseblog starten – es gibt mittlerweile für so ziemlich jeden Themenbereich Affiliate-Partner:innen. Schau dich z. B. mal auf Plattformen wie Awin oder Tradetracker um, wo unzählige Unternehmen ihre Affiliate-Partnerschaften anbieten und verwalten lassen.

Eigener Blog: Werbeeinnahmen

Ähnliches Prinzip wie das gerade beschriebene mit den Affiliates: Du brauchst einen eigenen Content-Kanal und ich beziehe mich auch hier wieder auf einen eigenen Blog, weil ich damit selbst Erfahrung gemacht habe.

Auf deinem Blog kannst du für andere Firmen Werbeflächen anbieten und verkaufen bzw. vermieten. Es könnte also sein, dass du Werbebanner anzeigst oder Werbeanzeigen von Google automatisch in deinen Artikeln einblendest.

Mit meinem bereits erwähnten Reiseblog Holland² verdiene ich während der Hauptreisesaison auf diese Weise bis zu 150 Euro im Monat. Und glaub mir – je nach Themengebiet deines Blogs und deiner Reichweite ist das noch richtig ordentlich steigerbar.

Eigener Blog: bezahlte Kooperationen

Thematisch eng am gerade beschriebenen Thema Werbe-Einnahmen liegen bezahlte Kooperationen, für die du mit deinem Blog angefragt wirst. Damit allerdings überhaupt potenzielle Kooperationspartner:innen bei dir anfragen, brauchst du mit deinem Blog schon eine gewisse Reichweite und / oder Auffindbarkeit in Suchmaschinen. Das Prinzip ist nämlich wie folgt:

Ein:e Kooperationspartner:in bittet dich, in deinem Blog einen Artikel zu schreiben, in dem du ein Produkt oder eine Dienstleistung des entsprechenden Unternehmens vorstellst oder verlinkst (auch Advertorial genannt). Dafür bekommst du dann Geld. Für meinen Holland-Blog bekomme ich pro Jahr ungefähr 3 bis 4 solcher Anfragen. Da ich nur empfehle, was mich auch selbst überzeugt, liegen meine Zusatzeinnahmen hier aktuell eher bei 500 Euro pro Jahr.

Eigener Blog: finanzielle Unterstützung von Leser:innen (Spenden)

Du merkst schon, viele meiner Tipps drehen sich rund um einen eigenen Blog. Das liegt daran, dass ich selbst echt gerne blogge und mittlerweile sogar 3 eigene Blogs betreibe und die entsprechenden Erfahrungen habe. Außerdem gehe ich davon aus, dass wir Text-Kolleg:innen alle gerne schreiben und uns regelmäßiges Bloggen entsprechend leicht fällt.

Was hat es nun mit dem Spenden-Thema auf sich? Damit sind Geldbeträge gemeint, die deine Blog-Leser:innen dir per Button-Klick zukommen lassen können. Zum Beispiel als Dankeschön für einen super recherchierten und hilfreichen Artikel, oder um dich und deine Arbeit ganz generell zu unterstützen.

Als Blog-Betreiber:in kannst du dazu z. B. über PayPal einen entsprechenden Button in deine Webseite oder auch in einzelne Blogbeiträge einbauen (Flattr bietet ebenfalls  Möglichkeiten, dann müssen die Spendenden aber auch dort angemeldet sein).

Ich selbst habe einen solchen Button gerade eben erst in einen meiner meistgelesenen Artikel in meinem Reiseblog eingebaut. In dem Artikel erkläre ich en détail, wie das komplexe Park-and-Ride-System in Amsterdam funktioniert und wie man damit die sonst sehr hohen Parkgebühren sparen kann. In dem Artikel erhalte ich immer wieder Kommentare von dankbaren Leser:innen. Bin mal gespannt, ob auch mal jemand auf den Spenden-Button klickt, kann dir also zum jetzigen Zeitpunkt keine Erfahrungswerte liefern.

VG Wort Tantieme

VG Wort ist die Abkürzung für Verwertungsgesellschaft Wort und sie sorgt dafür, dass Urheber:innen von Texten (also auch du) Geld für die sogenannte Zweitverwertung ihrer Texte bekommen.

Zweitverwertung bedeutet z. B., dass jemand ein Buch, das du geschrieben und veröffentlicht hast, nicht etwa kauft, sondern in einer Bibliothek ausleiht und dann liest oder kopiert. Da du als Autor:in für das Ausleihen und Kopieren (also die Zweitverwertung) nicht direkt entlohnt wirst, sammelt die VG Wort Gelder ein, die du dann unter bestimmten Voraussetzungen beantragen kannst (bzw. für deren Ausschüttungen du dich anmelden kannst).

Auch, wenn du bisher noch kein Buch veröffentlicht hast, hast du als Texter:in große Chancen auf diese Ausschüttungen. Denn auch mit deinen im Internet veröffentlichten Texten bist du potenziell berechtigt, an den jährlichen Auszahlungen beteiligt zu werden – klar, denn gerade Internettexte können ja kostenlos gelesen, gespeichert, ausgedruckt und kopiert werden (sofern sie nicht hinter einer Paywall liegen).

Wenn du also einen eigenen Blog hast und deine Texte den Mindestanforderungen entsprechen, kannst du die zur jährlichen Ausschüttung anmelden.

Die Voraussetzungen für die VG Wort Ausschüttungen an dich sind, dass:

  • deine Texte den Mindestanforderungen entsprechen (bei Internet-Texten mindestens 1.500 Aufrufe pro Jahr bei 1.800 Zeichen Mindestlänge oder mindestens 750 Aufrufe im Jahr bei 10.000 Zeichen Mindestlänge – zum Vergleich: dieser Artikel hier ist mehr als doppelt so lang); bei Büchern gelten andere Voraussetzungen),
  • du dich bei der VG Wort registrierst hast,
  • du einen Wahrnehmungsvertrag mit der VG Wort abgeschlossen hast (Formular gibt es auf der Webseite der VG Wort),
  • du deinen Texten in deinem Blog jeweils einen Zählpixel der VG Wort zuordnest (geht einfacher, als es klingt, wenn du z. B. WordPress für deinen Blog nutzt, kannst du das über das Plugin Worthy ganz leicht umsetzen),
  • du einmal im Jahr zu den entsprechenden Fristen deine meldefähigen (= Voraussetzungen erfüllenden) Texte über das Portal der VG Wort meldest.

Ich nehme dieses Jahr zum 3. Mal an der Ausschüttung teil und bin schon sehr gespannt, was dabei herauskommt. Im letzten Jahr habe ich (hauptsächlich durch die Artikel aus meinem Reiseblog) 1.000 Euro von der VG Wort bekommen. Du siehst also, das lohnt sich durchaus.

Tipp

Auch wenn du selbst keinen Blog bzw. keine eigene Webseite hast, kannst du die Texte melden, die du für deine Kund:innen oder auch als Gastartikel schreibst (sofern sie den o. g. Mindestanforderungen entsprechen).

Frag deshalb immer bei deinen Kund:innen oder bei den Portalen, für die du Gastartikel schreibst, ob sie deinem Text einen deiner Zählpixel (die bekommst du, sobald du bei der VG Wort gemeldet bist) zuordnen können. Dann kannst du nämlich auch diese Texte zur Ausschüttung anmelden.

YouTube: Werbeeinnahmen

Dass sich auch über YouTube richtig viel Geld mit Werbeeinnahmen verdienen lässt, haben wir mittlerweile von Influencer:innen mitbekommen. Ich sag’s gleich:

Ich habe zwar einen YouTube-Kanal (auch wieder für meinen Reiseblog), vernachlässige ihn aber sträflich. Von daher kann ich dir nicht sagen, wie einfach oder schwierig es ist, hierüber Geld zu verdienen, möchte es aber als grundsätzliche Möglichkeit einfach mal hier aufzählen, weil: warum nicht!

Mein Gedanke dahinter, wie wir Texter:innen das machen könnten, ist folgender:

Tausende Menschen wissen nicht, wie sie “richtig / vernünftig / gut / packend …” schreiben können (siehe auch oben das Thema Text-Coaching). Wie wäre es also, wenn du einen YouTube-Kanal startest, über den du Menschen mit Schreibtipps versorgst? (Das unterstreicht natürlich auch gleich wieder deine Expertise und liefert dir höchstwahrscheinlich zusätzliche Text-Kund:innen.)

Um über deinen YouTube-Kanal Werbeeinnahmen zu kassieren, brauchst du allerdings einen gewissen Traffic, also eine Mindestanzahl von Menschen, die im Monat deine Videos schauen. Vorher lässt YouTube dich gar nicht erst zu ihrem Werbeprogramm zu. Das solltest du also im Hinterkopf behalten, wenn du deinen YouTube-Channel mit den heißesten Schreibtipps startest:

Der finanzielle Erfolg wird sich hier (genau wie beim Thema Werbeeinnahmen mit deinem Blog) nicht von heute auf morgen einstellen.

Crowdfunding

Vielleicht planst du ein richtig großes Content-Projekt, von dem ganz viele Menschen profitieren können, z. B. ein Magazin? Dann kann es sich auf jeden Fall lohnen, eine Crowdfunding-Kampagne dafür zu starten. Bei einer solchen Kampagne stellst du dein Projekt auf einer entsprechenden Plattform vor und lässt dich von begeisterten Supportern finanziell unterstützen.

Das geht über Plattformen wie Startnext oder – noch recht neu – Media Funders (eine Plattform zur Förderung und Finanzierung von unabhängigem Journalismus).

Ich selbst habe diese Möglichkeit noch nicht genutzt, allerdings schon Content-Projekte darüber unterstützt wie das Magazin Vegan en Vogue.

Möchtest du dein Text-Business wirklich ausbauen?

*Vielleicht denkst du jetzt nach dem Lesen:

Ja, die fachlichen Voraussetzungen bringe ich mit. Aber irgendwie fehlt mir der Anpack / die Willenskraft / die Zuversicht / die Motivation / das Durchhaltevermögen etc.

Das ist dann zum Glück “einfach nur” ein Mindset-Thema, an dem du arbeiten bzw. das du shiften kannst. Wenn du dir dabei Begleitung wünschst von jemandem, der sein Text-Business immer wieder ausbaut und ein paar Abkürzungen kennt, schau dir hier mein Angebot an.

Auf deinen Erfolg!

Guter Artikel? Teile ihn gerne: